
Bagan ist DAS Highlight Myanmars. Auf jedem Prospekt, auf jedem Plakat, überall gibt es dieses eine Bild, wonach alle streben. Dutzende Heißluftballone fliegen bei Sonnenaufgang über die endlose Pagodenlandschaft, den Göttern entgegen.„Tattadesa“, verdorrtes Land, lautet ein alter Name für die Ebene von Bagan, denn die Erde ist rot, trocken und wenig fruchtbar. Und genau hier liegen die größten buddhistischen Ruinenfelder der Welt auf einer Fläche von 40 Quadratkilometern – Reste der sagenumwobenen Hauptstadt des ersten Königreichs von Burma. Um die 2500 Tempel, Monumente und Pagoden gibt es in Bagan, eine Mischung aus Gold und rotem oder weißem Ziegelstein. Und man hat das Gefühl, wenn man nur kurz wegguckt, sind es schon wieder hundert mehr. Die Tempel haben viele Herrscher überdauert. Mongolen, Siamesen, Japaner, Portugiesen und zuletzt die Engländer.
Als wir mit dem Taxi, durch die flache und trockene Savannenlandschaft fahren, ahnen wir schon, dass die nächsten Tage sehr staubig werden. Die Sonne brennt heiß auf den Asphalt, in der Ferne flimmern Akazien- und Niembäume und die vielen Palmyrapalmen am Straßenrand sehen aus als seien sie kurz vorm Verdursten. Dass es hier so selten regnet, liegt an den 3000 Meter hohen Rakhine-Gipfel im Westen, an denen sich die Regenwolken des Monsuns bereits ausgetobt haben.
Nach sechs Stunden Autofahrt von Nyaungshwe über holprige und kurvige Bergstraßen kommen wir in Neu Bagan an! Puhh, eine nicht mehr endent wollende Tagestour…
Eins ist klar, hier geht’s um sensationelle Sonnenaufgang- und Untergänge! Von der Fahrt etwas geschlaucht, schnappen wir uns zum Sundowner einen E-Roller und suchen die nächstgelegene Pagode die wir besteigen können. Mit 2 Dosen Bier verabschieden wir die Sonne für heute!
Tag 2: …und immer wieder geht die Sonne auf…. und wir wollen dabei sein! 5 Uhr aufstehen und ohne Frühstück auf einen der spektakulärsten Sonnenaufgangs Plätze! Das denken sich mindestens 100 weitere Frühaufsteher! Hier wird meine nicht vorhandene Schwindelfreiheit ordentlich auf die Probe gestellt! Extrem steile Stufen geht’s hoch zum Aussichtplateau! Wow, Sonnenaufgang, die ersten Heißluftballons steigen auf und ein Meer von Tempeln im Morgenlicht! Ich kann mich gar nicht satt sehen! Aber wie komme ich bloß wieder hier runter?
Nach so viel positiver Energie fasse ich all meinen Mut und steige nach ca. 1 Stunde langsam ab! Geschafft, jetzt erst mal frühstücken! Pflichtprogramm für heute Morgen erfüllt!
In den nächsten 2 Tagen wiederholen wir die Zermonien nur immer zu anderen Tempeln und wir tauschen den E-Roller gegen ein Fahrrad ein. Mit eigener Muskelkraft geht uns hoffentlich nicht so schnell die Batterie aus! Wir fahren die geteerten Straßen zwischen Neu-Bagan, Alt-Bagan und Nyaung U und verzweigen nach links und rechts durch sandige Pfade und unbefestigte staubige Pisten zwischen Feldern, Wiesen und unter Akazienbaeumen hindurch! Hat Spaß gemacht, in einer einzigartigen Umgebung!
Jetzt freuen wir uns aber auf Strand, Baden, Relaxen….